Die AfD will an den Schulen wieder Heimatkunde unterrichten
lassen. Das erklärte am Freitag der bildungspolitische Sprecher
der AfD-Bundestagsfraktion Dr. Götz Frömming in Berlin.
Demnach will die AfD in einer zwischen ihren Landtags- und der
Bundestagsfraktion abgesprochenen Gemeinschaftsinitiative Anträge
einreichen, spezielle Lehrpläne für das Fach Heimatkunde
zu entwickeln und es in den Grundschulen in den Klassen eins
bis vier wieder zu unterrichten. Fächer, die ähnliche Lernziele
verfolgen, wie zum Beispiel „Sachkunde“, sollen wieder in “Heimatkunde“
umbenannt werden, erklärte Frömming.
Wie es in der Erklärung weiter heißt, wolle die Partei einen “bundesweiten
Dialog” über den Lernstoff des Faches Heimatkunde
sowie über seine Ziele und Methoden anregen.
„Seit 2013 gibt es im Freistaat Bayern ein ‚Staatsministerium der
Finanzen, für Landesentwicklung und Heimat, seit 2017 in Nordrhein-
Westfalen ein ‚Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau
und Gleichstellung‘ und neuerdings sogar ein ‚Bundesministerium
des Inneren, für Bau und Heimat‘. Es scheint, dass der allerorten
spürbare Trend zu ‚Entgrenzung‘, zu „Globalisierung“
gleichzeitig ein Bedürfnis heraufbeschwört, sich wieder seiner
unmittelbaren Umgebung, seiner Region – seiner Heimat – zuzu-
wenden, also dem geographisch, sprachlich und mental bestimmten
Raum, der der Existenz Identität, Sinn und Wert verleiht”,
sagte Frömming.
“Aber es gibt noch keinen Heimatkundeunterricht an den Schulen.
Das Wissen um die eigene Herkunft, Kultur und Identität
gibt die nötige Orientierung in der sich globalisierenden Welt. Es
versetzt unsere Kinder in die Lage, nicht nur die eigene Kultur,
sondern auch fremde Kulturen zu schätzen. Und es hat nicht zuletzt
große Integrationskraft, für die Ausländer, die zu uns kommen”,
so Frömming weiter, der auch Vorsitzender des Arbeitskreises
für Geschichte der AfD-Bundestagsfraktion ist.
“Wir können nicht erwarten, dass die Eltern von Kindern mit
Migrationshintergrund das ersetzen können, was früher der Heimatkundeunterricht
geleistet hat”.
Heimatkunde an den Schulen sei daher auch ein Beitrag für mehr
Chancengerechtigkeit und ein wichtiger Beitrag für den Zusammenhalt
unserer modernen, von Migration geprägten Gesellschaft.
„Heimat“ als Einladung, sich seine Region aktiv zu erschließen
Die AfD will mit einem modernen und altersgerechten Heimatkundeunterricht
den Begriff „Heimat“ von seinen antiquierten
und rührseligen Konnotationen befreien, erklärte Frömming weiter.
“Wir müssen das wieder salonfähig gewordene Bekenntnis zur
Heimat jetzt mit Inhalt füllen, ihm eine Bedeutung geben und
den Heimatkundeunterricht als Einladung an die Schüler konzipieren,
sich ihre nähere Region, die Natur und Geschichte unserer
Heimat aktiv und bewusst zu erschließen.”
In der Bundesrepublik wurde in vielen Bundesländern bis in die
1960er Jahre „Heimatkunde“ unterrichtet. In der DDR gab es das
Fach bis 1989 an den Schulen
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