Einer der am schwersten von der pandemiebedingten Shutdown-Krise betroffenen Bereiche war das Bildungswesen. Insbesondere für Grundschüler bedeutete dies einen Rückstand, der bei dem Erwerb der Kulturtechniken Lesen, Schreiben und Rechnen kaum noch aufzuholen ist. Daran konnte auch der zwischen Bund und Ländern geschlossene „Digitalpakt“ nichts ändern. Bereits zu Beginn der Krise zeigte sich, dass der internetbasierte Unterricht nicht funktionierte; Schulen, Lehrer und Eltern stießen innerhalb kürzester Zeit an ihre Grenzen.
Für einen gelingenden Bildungsprozess ist die persönliche Interaktion zwischen Lehrer und Schüler von elementarer Bedeutung. Digitale Endgeräte und die dazugehörige Software sind Hilfsmittel wie andere Lehr- und Lernmittel auch, deren Einsatz von den pädagogischen und didaktischen Zielen abhängig gemacht werden muss. Digitalisierung darf kein Selbstzweck sein. Weder Computer noch „selbstorganisiertes“ Lernen können den Wert eines von zwischenmenschlicher Interaktion getragenen Präsenzunterrichts ersetzen, wie die durch die Shutdown-Krise bedingten Schulschließungen eindrücklich gezeigt haben.
(Drucksache 19/22456)
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