Auf Einladung der AfD-Bundestagsfraktion kamen am vergangenen Dienstag zahlreiche betroffene Eltern in den deutschen Bundestag, denen während der SED-Diktatur aufgrund mangelnder Linientreue die Kinder weggenommen worden waren.
Andreas Laake von der "Interessengemeinschaft gestohlene Kinder der DDR" (https://www.iggkddr.de) berichtete in seinem bewegenden Vortrag, wie er nach jahrelanger Suche seinen Sohn wieder gefunden hat. Er machte aber auch deutlich, dass vielen Eltern das bis heute noch nicht gelungen ist, weil das Unrecht der DDR-Zwangsadoptionen nach der Wende nicht etwa beseitigt, sondern fortgeschrieben wurde und die Jugendämter sich mangels einer geeigneten gesetzlichen Regelung die Freigabe der personenbezogenen Daten an die Opfer verweigern.
Manchmal sind es jedoch glückliche Umstände, die Eltern und Kinder wieder zusammenführen. So war es im Fall von Carola Schönfeld, der zweiten Referentin, die ihren Sohn nur deshalb wiedergefunden hat, weil in ihrer Akte eine Adresszeile der Adoptiveltern aus Versehen nicht geschwärzt worden war. Öffentlich bekannt wurde Carola Schönfeld, damals Carola Jakob, weil sie Margot Honecker wegen der Kindeswegnahmen anzeigte. Die Anzeige verlief im Sande.
Martin Reichardt, MdB und familienpolitischer Sprecher der AfD-Fraktion, wies auf die Kontinuitätslinien zwischen der Familienpolitik der DDR und der Bundesrepublik der Nachwendezeit hin: „Wie wollen keinen Staat, der nach den Kindern greift.“
Götz Frömming, MdB, Leiter der AG-Geschichte der AfD-Fraktion und Initiator der Veranstaltung, versicherte den Gästen und Betroffenen, die sogar aus Bayern angereist waren, dass die AfD alle politischen Möglichkeiten nutzen werde, um die Blockade und Hinhaltetaktik der Altparteien zu überwinden. „Wir brauchen keine jahrelangen Studien, um zu wissen, dass hier systematisch Unrecht geschehen ist. Die Betroffenen, Kinder wie Eltern, haben ein Recht auf Herkunft und Identität. Sie müssen rehabilitiert und angemessen entschädigt werden“, so Frömming.
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